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Inge – Wie hast du das Hobbyschneider‐Team im Vergleich zur ersten Staffel empfunden. Was war
anders?
Der Unterschied zur 2. Staffel war, dass die Kandidaten viel besser vorbereitet waren. Die wussten
schon auf was sie sich einlassen. Klar kannten sie die Aufgaben nicht, aber sie wussten schon mal
„Wie tickt die Jury“.
Guido hat sicherlich einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad als ich und man weiß schon ungefähr
wie die Reaktion sein wird. Aber auch bei mir wussten die Kandidaten schon wie sie bei mir punkten
können.
Beide Gruppen waren total sympathisch. Man hat sie ausnahmslos alle ziemlich schnell ins Herz
geschlossen. Die schlimmste Entscheidung ist immer: Wer muss zuerst gehen. Ich finde es auch
schade für den Zuschauer, dass in der ersten Woche schon einer gehen muss. Dieser Kandidat hat gar
keine Chance sich zu entwickeln. Das hat man auch bei Anika und Indira gesehen. Die hatten einfach
einen schlechten Start gehabt. Das ist wie im Atelier, man ist nicht immer an jedem Tag gleich gut.
Tobias/Anika – Wie war das eigentlich als die Kameras aus waren – was ist da passiert?
Anika ‐ Eigentlich war es hinter den Kulissen wir vor den Kulissen. Meistens hatten wir nur das eine
Thema: Nähen. Wie sind die neuen Projekte, wer macht was, wie kann man was besser machen. Man
ist zusammen man lebt zusammen, man tauscht sich auch aus, z.B. wie lebt jeder zuhause. Wie ist es
mit der Familie. Manche hatten sogar Heimweh. Oft vergisst man auch einfach die Kamera. Alles
spielt sich sehr schnell ein. Man wächst hier sehr schnell zusammen.
Wir haben sogar noch im Hotelzimmer genäht.
Tobias – Ja! Wir auch. (lacht) Das war eine lustige Situation. So entstand auch unter anderem ein
Rock den Ines trug – jeder von uns hat ein Stück daran genäht und sie hat ihn dann am nächsten Tag
im Atelier getragen.
Inge – Die Kandidaten lernen unglaublich viel von Dir. Hast du auch etwas von den Kandidaten
mitnehmen können?
Auf jeden Fall die menschlichen Aspekte. Man bekommt von jedem ganz viel Herz geschenkt, das
merke ich immer in den Nachrichten, die ich hinterher bekommen habe. Wir sind überhaupt nicht auf
Distanz. Wir tauschten gleich Adressen aus. Von den Kandidaten der ersten Staffel bekomme ich
immer noch Fotos geschickt. Was man mitnimmt ist einfach Vertrauen, Sympathie und
Wertschätzung. Auch noch nach der Staffel wird meine Meinung wertgeschätzt, auch wenn die
Kandidaten Gefahr laufen eine schlechte Kritik zu bekommen.
Anika/ Tobias – Ihr habt alle auf der PFAFF expression 3.5 und den coverlocks 3.0 gearbeitet – was
schätzt ihr am meisten an einer Nähmaschine – was muss sie für euch leisten?
Tobias – ich bin ja sowieso absoluter Nähmaschinen‐Fan. Ich musst die sofort anfassen und
inspizieren. Was mir als erstes aufgefallen ist, ist dass sie sehr saubere Nähte näht. Gerade wenn man
einen Saum näht oder einen Kantenstepp macht, die Nähte sind supersauber.